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Elke Heidenreich

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"Frau Dr. Moormann & ich"

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Hanser Verlag

 

 

Nachbarn kann man sich, genauso wie die liebe Familie, nicht aussuchen und man ist durch zahlreiche gemeinsame, unausweichliche Erlebnisse auch auf irritierende Art und Weise an sie gebunden. An dieser bereichernden Erfahrung lässt uns Elke Heidenreichs in ihrem neuen Buch „Frau Dr. Moormann & ich“ teilhaben. Denn ebendiese hat immer und überall etwas zu mäkeln, auszusetzen oder weiß es grundsätzlich besser. Ihr unfreundlicher Tonfall unterstreicht dabei den Zug um ihren Mund, der so aussieht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Generell hat Frau Dr. Moormann zu viel Zeit und kommentiert alles und jeden ungefragt. Völlig verständlich, dass so ein Verhalten nervt. Beispielsweise nimmt sie ein Päckchen für die Schriftstellerin an, nur um diese im nächsten Moment bei der Übergabe darauf hinzuweisen, dass sie dies in Zukunft nicht mehr tun werde, da der Absender fehle und sich darin wahrscheinlich eine Bombe eines anonymen Feindes befinde. Die darauffolgenden Diskussionen nach allen, je geäußerten, haarsträubenden Aussagen führen nicht unbedingt zu einer Verbesserung des nachbarschaftlichen Verhältnisses. Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht Frau Dr. Moormanns Naturell entspricht, freundschaftliche Gesten als ebendiese annehmen zu können. Doch immer wieder gibt es Situationen, in denen Elke Heidenreich eines Besseren belehrt wird und die Nachbarin ihre Maske fallen und freundliche Züge erkennen lässt. Die gegenseitige Hassliebe erfährt jedoch durch den vierbeinigen Neuzugang namens Gustav im Hause Heidenreich zu einer gravierenden, ungeahnten Veränderung der nachbarschaftlichen Beziehungen.

Anlässlich der Kommentare der unliebsamen Nachbarin erzählt Elke Heidenreich viele Geschichten aus ihrem Leben und lässt den Leser dabei in Bereiche ihres Privatlebens blicken. Anschaulich, witzig und humorvoll gibt sie die skurrilen Begegnungen zum Besten, oftmals mit einem passenden Zitat garniert. Das Buch endet nach 88 Seiten mit einer überraschenden Wende und lässt den Leser mit dem Wunsch zurück, unbedingt auch einmal dieses besondere Exponat einer Nachbarin kennenlernen zu wollen.

Alle Rechte liegen bei der Verfasserin des Textes!

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