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Daphne Mahr

"Das Antiquariat der verlorenen Dinge"

Ueberreuter Verlag

 

Claras Traum geht in Erfüllung: Sie darf während der Sommerferien ein Praktikum in einem Antiquariat in Lyon statt Urlaub in Griechenland mit ihrer besten Freundin Nele machen, die entsetzt über diese Fehlentscheidung den Kontakt abbricht. Doch für die 16-jährige Clara ist genau dieses Antiquariat etwas ganz Besonderes: Hier arbeitete schon ihr geliebter Großvater Papy Philippe als Buchbinder. Nun kehrt sie 5 Jahre nach dessen Tod zurück und freut sich darauf, bei ihrer Tante Yvette zu lernen, denn Claras Berufswunsch steht fest: Sie möchte in die Fußstapfen ihres Großvaters treten. Als sie den Laden betritt, kommt es Clara vor, „als hätten die Uhren hier einfach beschlossen, nicht mehr weiterzuticken.“ Es scheint, als wäre er aus der Zeit gefallen. „Falls es irgendwo auf der Welt einen Ort gab, an dem man sich vorstellen konnte, dass solche Dinge wie Magie existierten, dann war das ohne Zweifel Yvettes Antiquariat“, dessen ist sich Clara sicher. Wie recht sie damit hat, zeigt sich schon in der ersten Nacht, die das Mädchen in dem Haus verbringt. Unheimliche Geräusche und eine riesige Katze, die es schafft durch verschlossene Türen zu verschwinden, lassen sie an ihrem Verstand zweifeln. Als Clara am nächsten Morgen beim Frühstück von den Vorfällen berichtet, stößt sie bei Yvette überraschenderweise auf absolutes Desinteresse. Letztendlich ist sie sich selbst nicht einmal mehr sicher, ob sie die Vorfälle nicht doch geträumt hat.  Monsieur Mathis, der langjährige Gehilfe von Yvette, entpuppt sich auch nach vielen Jahren nicht als freundlicher und angenehmer Zeitgenosse und bürdet der enttäuschten Clara von Anfang an fiese und unglaublich langweilige Arbeiten auf. Yvette hat seltsamerweise überhaupt keine Zeit für sie, ist viel unterwegs und scheint wichtige, verlorene Dinge ausliefern zu müssen, über die sie aber nicht sprechen möchte. Dass dieser Sommer dann vielleicht doch noch interessanter werden könnte, liegt bestimmt auch an Théodore, Yvettes Neffen, von dem Clara noch nie gehört hat und der urplötzlich ebenfalls den Sommer im Antiquariat verbringt. Clara muss zugeben, dass sie ihn rein äußerlich „verdammt süß“ findet. Doch Théo zeigt sich generell wortkarg, uninteressiert und scheint ein absoluter Handyfreak zu sein, da er ohne Unterlass in sein Gerät tippt. Als Clara bald darauf in Papy Philippes Werkstatt zufällig auf ein Geheimversteck stößt, in dem sich eine mit Eisenketten gesicherte Schatulle befindet, beginnt der Urlaub ihr doch mehr Spaß zu machen. Dass Théo daraufhin nun ihre Nähe zu suchen scheint und mit ihr über die seltsamen Vorfälle, das Geheimversteck und andere kuriose Dinge sprechen möchte, gefällt dem Mädchen immer mehr. Als die beiden letztendlich ein leuchtendes, magisches Buch mit geheimnisvollen Hinweisen in den Händen halten, machen sie sich auf den Weg, ein langgehütetes Geheimnis zu lüften. Eine gefährliche Jagd durch Frankreich beginnt, von der Clara und Théo nicht ansatzweise ahnen, welche Gefahren sie überall birgt. Der Wettlauf durch das Land scheint jedoch seine ganz eigenen Regeln zu haben, die über jeden Plan der Teenager erhaben zu sein scheinen. Denn egal, was die beiden aushecken, ihre Spuren scheinen magisch und leicht verfolgbar zu sein. Die Tatsache, dass dieses Abenteuer sie einander näherbringt, lässt Claras Herz höherschlagen. Ob sich Nele nicht doch getäuscht hat, als sie behauptete, ihre Freundin leide unter „chronischer Unverliebtheit“?

Die österreichische Autorin Daphne Mahr hat mit ihrem Buch „Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ eine Geschichte geschaffen, in der Magie und Realität eng miteinander verknüpft sind. Die bildhaften Schilderungen lassen den Leser atmosphärisch in das Geschehen eintauchen und vermitteln das Gefühl, selbst ein magisches Abenteuer zu erleben. Das Geschehen bleibt bis zum Schluss spannend und das Ende überrascht mit einer nicht vorhersehbaren Wendung! Diese Tatsache und der flüssige Schreibstil tragen dazu bei, dass das Buch nach 352 Seiten viel zu schnell endet. Lesenswert ist das Buch für Jugendliche ab 12 Jahren und alle, die gerne in eine magische Welt eintauchen.

Alle Rechte liegen bei der Verfasserin des Textes!

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