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Kerstin Campbell

„Ruthchen schläft“

 

Kampa Verlag                                 

 

Georg ist ein schrulliger Mittvierziger, dessen einzige Aufgabe nur noch die Pflege und Instandhaltung des Mehrfamilienhauses ist, das ihm gehört. Die Bewohner liegen ihm nicht sonderlich am Herzen, bis auf die Nachbarin Frau Lemke. Zu ihr verbindet ihn ein außergewöhnliches, jedoch verlässliches Verhältnis, einer Mutter-Sohn-Beziehung nicht unähnlich. An seinem 46. Geburtstag, den sie wie immer gemeinsam feiern, eröffnet sie ihm, dass sie irgendwann im kommenden Jahr nach New York zu ihrem Sohn Wolfgang ziehen wird, sobald ihre alte Katze Ruthchen für immer eingeschlafen ist. Beide trösten sich damit, dass bis dahin noch etwas Zeit vergehen wird. Umso größer ist der Schreck, als Ruthchen schon am nächsten Morgen nicht mehr auf ihrem Lieblingsplatz auf dem Sofa aufwacht. Georg glaubt, dass nun der Anfang vom Ende beginnt und ahnt nicht, dass durch Ruthchens plötzlichen Tod eine Menge kurioser Ereignisse in Kraft gesetzt werden, von denen Georg bisher nur träumen konnte. Im Laufe der Zeit wird aus dem phlegmatischen, gewohnheitsliebenden Mann ein aktiver und seine Ängste überwindender Zeitgenosse, den das Leben positiv überrascht. Mithilfe verschiedenster Ideen und Tricks wächst Georg letztendlich über sich hinaus und findet dort Hilfe, Unterstützung und so etwas wie eine Familie, wo er sie nicht unbedingt erwartet hätte.

Kerstin Campbell hat mit ihrem 2021 erschienen Debütroman „Ruthchen schläft“ ein wunderbares Buch geschrieben, das deutlich macht, was wahre Freundschaft und Loyalität bedeuten. Die anfängliche Nüchternheit und Unsicherheit, die bedingungslose Unterstützung sowie gnadenlose Ehrlichkeit der Protagonisten erzeugen hier einen natürlichen Charme und lassen die schrulligen Eigenheiten liebenswert erscheinen. Das Buch besticht durch Herzlichkeit und Wahrhaftigkeit, zeigt sich ungekünstelt und ungeschminkt und wirkt dadurch so authentisch, dass es leichtfällt, mit den Hauptprotagonisten mitzufühlen, mitzuleiden, aber auch herzhaft aufzulachen und sich zu freuen. Die 224 Seiten des Buches lesen sich durch den flüssigen Schreibstil kurzweilig und lassen den Leser das Buch am Ende leicht wehmütig zuklappen. Das Cover und auch der Titel des Buches sind witzig und einladend gestaltet, sodass das Buch dazu anregt, es genauer betrachten und mehr über das Buch erfahren zu wollen.

Alle Rechte liegen bei der Verfasserin des Textes!

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