Nasrin Siege, Maike Neuendorff
"Mama Baobab"
Razamba Verlag
Eigentlich ist alles wie immer. Abedi hütet die Ziegenherde, die nahe dem großen Affenbrotbaum, auch Baobab genannt, weidet. Es ist ein heißer Tag und der afrikanische Junge legt sich erschöpft in den Schatten des großen Baumes, nachdem er die lustigen Wolkenformationen, die seinen Ziegen und einer Hyäne ähneln, beobachtet hat und schläft ein. Plötzlich wird Abedi von einer ihm unbekannten Stimme und dem aufgeregten Meckern der Ziegen geweckt. Erstaunt stellt er fest, dass er nun die Sprache der Tiere versteht. Der wunderschöne Vogel Bart erzählt ihm, dass eine der Ziegen aus Abedis Herde verschwunden ist. Die Mutterziege und die anderen Herdenmitglieder machen sich daraufhin selbstständig auf die Suche nach dem Abkömmling und laufen ebenfalls davon. Obwohl Abedi und der Vogel Bart versuchen, ihnen zu folgen, verlieren die beiden kurz darauf den Anschluss. Abedi weiß, dass seine Ziegen nun einer großen Gefahr ausgesetzt sind, da überall Hyänen lauern. Die Vorstellung, dies seiner Großmutter beichten zu müssen, ängstigt den Jungen. Zum Glück werden er und Bart auf ihrer weiteren Suche nach der Herde von verschiedenen Tieren unterstützt, wie zum Beispiel von der Schildkröte Bea, die wahnsinnig gut Spuren lesen kann, oder Yoyo, dem Streifenhörnchen. Alsbald bricht jedoch die Nacht über die bunte Truppe herein und sie müssen ihre Suche unterbrechen. Schon jaulen die Hyänen laut auf und geben das Signal zur nächtlichen Jagd. Schnell können sich die Gefährten in einer Höhle in Sicherheit bringen. Doch auch hier widerfahren dem Jungen angsteinflößende Visionen, in deren Folge Bart verletzt wird. Die Tiere wissen sich letztendlich nur noch einen Rat: Mama Baobab. Sie allein kann nur noch helfen. Die verzweifelte Gruppe mobilisiert ihre letzten Kräfte und macht sich auf den beschwerlichen Weg zu Mama Baobab, dem ältesten Baum der Welt. Als Abedi letztlich am Ende wieder aufwacht, meint er sicher zu wissen, die aufregende Reise und die einprägsamen Erlebnisse nur geträumt zu haben, wenn ihm nicht letztendlich etwas Besonderes aus seiner Hosentasche in die Finger gefallen wäre.
Nasrin Siege beschreibt in ihrem Buch die fantastische Reise des afrikanischen Jungen Abedi durch sein Land Afrika. Der Titel „Mama Baobab“ weist von Anfang an auf die zentrale Gestalt des Buches hin. Denn viele Mythen ranken sich um den ältesten Baum der Welt. In ihrer Geschichte beschreibt Nasrin Siege Mama Baobab als eine Göttin in wandelnder Gestalt, die hilft, heilt und den richtigen Weg weist. Ein wunderbares Buch, um in die afrikanische Welt einzutauchen und diese anhand der Tiere, Pflanzen und typischen Besonderheiten besser kennenzulernen. Die farbigen, wunderschönen Illustrationen von Maike Neuendorff verzaubern und lassen den Betrachter sofort in die afrikanische Welt versinken. Ein absolut empfehlenswertes Buch ab 6 Jahren.
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