1) Pro und Contra Haustier
- kunterbuntessofa
- 29. Mai 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Jan.
Hund oder Katze? Meerschwein oder Hamster? Ratte oder Schlange? Haustier oder nicht? Puh, bei dem bloßen Gedanken läuft es mir schon kalt den Rücken runter... Kennt ihr das? Oder gehört ihr zu denjenigen, die betont cool einer riesigen Würgeschlange über die Haut streicheln und "Boah, Wahnsinn! An die könnte ich mich gewöhnen" sagen? Dazu gehöre ich definitiv nicht. Das muss ich hier in aller Ehrlichkeit zugeben. Gut, wo war ich stehengeblieben? Ach ja, Haustier. Ich mag es ganz gerne, wenn die Tiere ein Fell haben. Ja, ich weiß, Ratten haben auch ein Fell, trotzdem möchte ich sie nicht streicheln, sondern lieber möglichst viel Abstand zwischen uns bringen. Wie? Was sagt ihr? Ob ich nicht den süßen Film "Ratatouille" gesehen hätte? Doch, na klar, aber da liegen doch mehrere Welten dazwischen, also bitte! Gut, zurück zum Fell. Für mich bleibt dann eigentlich nicht mehr viel übrig: Hase scheidet aus, denn ich habe gelernt, dass die ziemlich viel Auslauf brauchen, damit sie artgerecht gehalten werden können, habe ich aber nicht, fällt also weg. Hamster, Meerschweinchen etc. möchte ich nicht, ist mir zu klein und Käfighaltung mag ich auch nicht... Ich weiß, ich bin ganz schön speziell... Und mangels Fells sind auch alle Arten von Vögeln aus dem Rennen. Tja, mir fallen dann nur noch Hunde und Katzen ein. Meine Entscheidung fällt auf den Hund, da bin ich total `straight`, ganz klar. Ich bin mit dem liebsten und tollsten Hund der Welt aufgewachsen, da muss ich erst gar nicht weiter lange überlegen. Was? Dann hätte ich mir all meine Vorüberlegungen sparen können? Nun gut, naja, der Einwurf ist wohl nicht ganz unberechtigt, das gebe ich unumwunden zu. Aber ich versuche eben offen zu sein, weltoffen, tieroffen... Doch ich kann euch sagen, mit den Katzen habe ich nicht gerade gute Erfahrungen gemacht. Meine Schwester hatte mal eine Katze – genauer gesagt Kater – gerettet, der es sich zur Aufgabe machte, den bösen Tiger, an dieser Stelle meine ich nicht die niedlichen Stubentiger, raushängen zu lassen. Vielleicht wollte er auch die Alleinherrschaft über das Haus, ich weiß es nicht, aber was ich noch weiß, ist, wie sich der Tiger plötzlich und ohne Vorwarnung auf Zehen, Finger oder Oberschenkel gestürzt hat und dort seine spitzen Zähne oder wahlweise Krallen mit voller Wucht gerammt hat. Ich kann euch versichern, das war eine wirklich traumatische Erfahrung. Seitdem sehe ich mir Tiger, also Katzen, lieber nur aus der Ferne an und hoffe, dass ausreichend Abstand zwischen uns liegt. Da könnt ihr mir es nicht verübeln, wenn ich mich aus tiefsten Herzen für einen Hund entscheide. Also abgemacht, klarer Fall, ein Hund muss her! Wie gut, dass ich diese Problemstellung hier so eloquent mit euch diskutieren konnte. Die Frage ist nur, wie ich das jetzt am besten anstelle. Mmh, mal überlegen, denn ich bin ja nicht alleine, Mann und Kinder hängen da auch noch dran. Na gut, die Kinder habe ich quasi schon auf meiner Seite, bleibt nur noch mein Mann. Ha, ich habe eine Superwahnsinns-Idee! Wir holen ein Tier aus dem Tierheim! Die Mitleidsnummer zieht bestimmt: „Du, Scha-atz, der arme, arme Hund hier braucht doch ein Zuhause. Wir könnten ihm eines geben. Und gesund ist das für uns auch. Denk doch nur an die viele Bewegung, die wir haben werden.“ Ich sehe die Situation schon deutlich vor mir. Ein tiefer Blickwechsel, mein Mann nickt mir lächelnd zu und der Hund springt uns in die Arme. Und dann lebten sie friedlich bis… Hach ja, seufz, genauso wird es sein. Ich weiß es einfach! Sicher, wird das klappen! Juhuuu, wenn ich die Situation also genau betrachte, dann bin ich nur noch wenige Schritte von unserem zukünftigen Hund entfernt. Das ist sowas von sonnenklar, mein Plan wird funktionieren! Ich freue mich schon so! Beim nächsten Mal werde ich euch sicherlich schon etwas zu unserem Neuzugang erzählen können. Jetzt habe ich aber wirklich keine Zeit mehr, um mit euch zu plaudern, ich muss mich sofort und unbedingt beim Tierheim oder auch bei Tierarztpraxen umsehen, die vermitteln doch auch alle naselang Tiere. Nicht, dass uns das süßeste Exemplar vor der Nase weggeschnappt wird! Tschü-üss!!
(© Helen Herrmannsdörfer)
Comments